Blick über den Zaun: Kunst im Schwingeler Hof

In der nächsten Ausstellung präsentieren der Kunstverein Wesseling mit Irmgard Esch und Helmut Kesberg zwei Künstler aus der Region. Beide Künstler leben und arbeiten in Köln und setzen sich in dieser Ausstellung mit der Beziehung des Menschen zur Natur auseinander. Malerei, Rauminstallation und Film sind die Medien mit denen unsere Wahrnehmung der Natur reflektiert wird. Dadurch entstehen Bezüge zwischen den beiden künstlerischen Positionen die sowohl verbindend als auch gegensätzlich sind. 

Irmgard Esch Fasziniert die Natur nicht weiterhin durch Schönheit, unerschöpfliche Farb- und Formenvielfalt und unermesslichen Reichtum? Durch menschliche Eingriffe allerdings gerät sie immer mehr aus den Fugen, wird ihres eigenen Rhythmus‘ beraubt. Die Künstlerin zeigt in ihrer Malerei Landschaften in ihrer Vielfalt und Gegensätzlichkeit, wohl vertraut und doch nicht erkennbar. Unendliche Weite, dann enge Schluchten und Täler, Wildes durchsetzt von Kultiviertem, leichte im Wind wehende Gräser, dahinter schroffe Felsformationen. Ruhige Bewegungen und heftige Erschütterungen, nicht zerstört, aber gestört. Stille, meditative Bilder und solche, die von Bewegung, Energie und Kraft der Natur zeugen, widerspiegeln Natureindrücke verschiedenster Art. In deren Verarbeitung durchlebt die Künstlerin den Prozess der Loslösung vom Gegenständlichen hin zu freien Arbeiten, verschiedenen Naturelementen in ihrer Rätselhaftigkeit nachspürend.

 Helmut Kesberg verbindet in seinem Teil der Ausstellung die Dokumentation einer Recherche und narrative Elemente, in denen sich Fakten und Fiktion durchdringen und zu einem komplexen Geflecht von Bezügen werden. In allen geht es um unsere Wahrnehmung der Natur, einer sich verändernden Natur. Eine raumgreifende Installation aus großformatiger, atmosphärisch dichter Malerei lädt die Betrachter in einen inszenierten Innenraum ein und lässt sie die Faszination des Dschungels erleben. Dichte Wildnis, Baumriesen, gigantische Farne, Lianen, Verlockung und Gefahr gleichzeitig.

Durch eine große Erzählung ist Helmut Kesbergs Malerei-Installation verbunden mit dem gezeichneten Film „Orinoco 2.0“ (30 Min.) und der Dokumentation zu der Orinoco-Expedition, bei der ein Zeichner – Friedrich K. – im August 1976 unter mysteriösen Umständen verschwand. Den Originalzeichnungen von Friedrich K. stehen zahlreiche iPad-Zeichnungen gegenüber, die Helmut Kesberg aufgrund seiner Recherche anfertigte. Ausstellungseröffnung ist am Sonntag, 18. September, 15 Uhr. Die Künstler sind anwesend.

 Kulturzentrum Schwingeler Hof | Scheunen-Galerie | Schwingeler Weg 44, 50389 Wesseling, www.kunstverein-wesseling.de

Öffnungszeiten: Sa/So 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung.