Rombachs Finanztipps

Die Börsenfrage der Woche: heißer Tipp Equinor? 

Als Kolumnist „Börsebius“ erhalte ich immer viele Fragen rund ums Geld. Die interessanteste schafft es dann zur „Börsenfrage“ der Woche.

Sehr geehrter Herr Rombach,
schon lange lese ich begeistert Ihre Analysen und Masterlisten. Was halten Sie von Equinor? Diese Aktiengesellschaft ist meines Wissens die einzige, über die man sich an der Entwicklung eines Kernfusionskraftwerks beteiligen kann. Letzterem gehört meines Erachtens die Zukunft, nicht den Windmühlen und Solarzellen.

Was denken Sie?

Mit freundlichen Grüßen
S.W.“

„Sehr geehrter Herr S.W. ja klar: hier meine Antwort als Journalist und bitte, das ist keine individuelle Anlagerberatung:

Also erst mal meinen Respekt für die gute Frage. Und bei Equinor handelt es sich ja auch mitnichten um irgendeine Klitsche. Ganz im Gegenteil, manche kennen das norwegische Unternehmen ja noch unter dem Namen „Statoil“. 

Equinor gehört hauptsächlich dem Staat Norwegen und ist in über 30 Ländern aktiv. Das Geschäft umfasst in erster Linie die Öl- und Gasförderung. Das Unternehmen gehört zu den weltweit größten Verkäufern von Öl und Erdgas, mischt also in der ganz großen Liga mit.

Aber auch im Bereich alternativer Energien ist Equinor maßgeblich mit von der Partie.

So, aber doch mal langsam zu Ihrer Frage wegen des Kernfusionskraftwerks. Ja, es stimmt, daß sich Equinor hier an einem Joint Venture beteiligt hat und daß das eine ziemlich spannende Geschichte ist. Allerdings ist das bisherige finanzielle Engagement (in dieser Technologie) von rund 90 Millionen Dollar im Verhältnis zum Gesamtgeschäft eher marginal.

Dem Aktienkurs sich nur wegen dieses Themas „Kernfusionskraftwerk“ voller Begeisterung zu nähern, würde ich zugespitzt als „dafür reichts nicht“ formulieren. Auf der anderen Seite finde ich die Aktie aber auch ohne diesen Kick als reizvoll.

Und zum Schmunzeln noch mein „Knallbonbon der Woche“ 

Da stellt sich die amtierende deutsche Verteidigungsministerin, ansonsten in den letzten zwei Wochen nahezu unsichtbar, vorgestern vor die Mikrophone und spendiert der Ukraine 5.000 Stahlhelme. Motto: Wir haben verstanden und stehen Euch bei. 

Diese Posse reicht noch nicht mal für einen schlechten Witz. Manche Satiren sind gar keine, sondern bloße Menschenverachtung. 

Liebe Abonnenten des Bilderbogen: Falls Sie auch eine Frage rund ums Geld haben, immer zu. Schreiben Sie an rombach@derboersebius.de 

Ich freue mich. 

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden. Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“ 

Unser Gastkommentator Reinhold Rombach ist einer der bekanntesten Börsenexperten Deutschlands und lebt schon lange in Rodenkirchen. Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit börsennotierten Gesellschaften, mit Aktien und Fonds, analysiert ihre Stärken und Schwächen. Seine Meinung über Geld&Börsen veröffentlichte er früher als Kolumnist in der Zeit (aber auch in der Wirtschaftswoche und der Süddeutschen Zeitung) und mehr als ein Vierteljahrhundert im Deutschen Ärzteblatt als „Börsebius“. Seine Fans nennen ihn aber auch den „Kostolany vom Rhein“ oder das „Kölsche Orakel“.  Rombach´s spannende wöchentliche Kolumnen und eine Aktien-TopTen-Masterliste erscheinen im Web unter www.derboersebius.de