Die Schule hat angefangen. Auf dem Stundenplan der Grundschüler stehen unter anderem Lesen, Schreiben und Mathe. Sehr wichtig, keine Frage. Aber sollte es daneben nicht auch ein Fach Ernährung an den Grundschulen geben? Denn gesunde Ernährung ist Basis für gesunden Lebensstil und hilft, Übergewicht und Fehlernährung zu vermeiden. Laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2018 sind über 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren übergewichtig, fast sechs Prozent davon sogar fettleibig. Das heißt: Jedes siebte Kind ist zu dick. Das erhöht das Risiko später an Diabetes, Bluthochdruck oder Fettleibigkeit zu erkranken. Oft muss das Kochen heute in den Familien schnell gehen, und so landen dann nicht selten Pizza, Pommes und ähnliche fette, kalorienhaltige und wenig gesunde Mahlzeiten auf dem Tisch. Bei Studien wurde festgestellt, dass viele Grundschulkinder wenig über Lebensmittel wissen, wie Käse hergestellt wird oder wie welche Gemüse aussehen. Seit Jahren taucht daher von verschiedenen Seiten immer wieder die Forderung auf – unter anderem vom ehemaligen Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, Christian Schmidt, und seiner Vorgängerin Renate Künast – Ernährung sollte Schulfach werden. Die Kultusministerkonferenz hat dies bisher jedoch abgelehnt: Ernährung würde innerhalb verschiedener Fächer im Lehrplan auftauchen, ein eigenes Fach sei schwer umzusetzen.
UMFRAGE: Sollte Ernährung ein eigenes Schulfach an den Grundschulen werden?
ERNÄHRUNG IST EINE BASISKOMPETENZ! Natürlich sollte das in der Schule vermittelt werden!! Ehe man sich die fettige und damit kalorienreiche Pizza in den Ofen schiebt, hat man schnell kleine Snacks zubereitet wie Brotgesichter, Backofenkartoffeln oder einen Apfel-Möhrensalat. Das Erlernen von Schneidetechniken, den Umgang mit dem Ofen oder auch das eigene phantasievolle Tischdecken machen den Kindern meist so viel Spaß, dass dieses Erlernte einen ganz wichtigen und nachhaltigen Baustein in der Gesundheitsbildung darstellt. Im Programm Klasse2000 erfahren die Kinder zudem wie toll ihr Körper funktioniert und wie sehr es sich lohnt gut mit diesem umzugehen!
Ich unterstütze darum sehr das Anliegen von ErzieherInnen, Eltern und Lehrkräften unbedingt das Fach „Gesundheitserziehung“ in die Curricula der Schulen aufzunehmen! Mit dieser Art der Prävention können etliche Krankheiten verhindert oder hinausgezögert werden, was unser Gesundheitssystem sehr entlasten würde.
Im Bereich „Agrarpädagogik“ kann das Erlernte mit Besuchen an ausgesuchten Orten vertieft werden – z.B. Käseherstellung auf Hof Bollheim, Hühnerhaltung im Mobilstall im Bergischen, Gemüseproduktion in Uedorf, Getreideverarbeitung in der Aurora-Mühle…
Als eigenes Schulfach zu Lasten anderer Fächer sehe ich das Thema Ernährung nicht. Nicht jede gesellschaftliche Fehlentwicklung lässt sich durch neue Schulfächer auffangen oder heilen. Beim Thema Ernährung sehe ich vor allem die Eltern in der Pflicht, ihren Kindern Wissen zu ausgewogener und gesunder Ernährung mitzugeben. Da dort das Wissen aber oft nicht vorliegt, kann und sollte die Schule das Thema mit Projekten oder Themenwochen unterstützen. Dann hört die Wissensvermittlung aber nicht nach der Grundschule auf, sondern sollte auch an den weiterführenden Schulen parallel erfolgen. Zusätzlich sollte der Sportunterricht an Bedeutung gewinnen, um einen gesunden Lebensstil zu fördern.
Ernährung ist von Geburt an essenziell für jeden von uns und auf jeden Fall sollten die Basics bereits in der Grundschule vermittelt werden. Ich bin sowieso kein Fan davon, das Leben in “Fächer” einzuteilen und auch Ernährung findet sich überall: Mathematik (“Kalorien zählen”), Deutsch (einfach mal die geheimen Zeichen der Verpackungsaufschriften entschlüsseln), Biologie (“wo kommt die Mango her”) oder auch Sport (“was und wann und warum sollte man etwas vor dem Fußballspiel essen/trinken”), später Chemie, Sozialkunde etc.
Wichtig fände ich es, die Dinge zu “begreifen”, also sich Produktionsprozesse der alltäglichen Lebensmittel bei Exkursionen anzusehen. Großbäckereien gibt es überall. Oder auch Agrarbetriebe, Molkereien etc.
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