Rombachs Finanztipps

Mit letzter Kraft

Langsam geht es Richtung Jahresschluss. Doch an den Börsen kehrt noch keine Feiertagsruhe ein. Positiv: Omikron, so glauben die Märkte, ist doch nicht so gefährlich wie zuerst gedacht. Negativ: Evergrande, der chinesische Immobilienkonzern wackelt weiter bedenklich. Genauer, wieder bedenklich.  

Weitere Belastungsfaktoren für die Aktienkurse sind die nach wie vor vorherrschenden Inflationsängste und auch die Befürchtung, daß die Teuerung noch länger auf hohem Niveau verharrt. 

Die Optimisten glauben allerdings noch weiter unbeirrt an die Jahresendrallye. Wenn sie sich da mal nicht irren. 

 

Und zum Schmunzeln noch mein „Knallbonbon der Woche“ 

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ kommt ja jetzt bereits am Samstag raus. Kann man machen, muss man aber nicht oder die Zeitung wenigstens umbenennen in „Frankfurter Allgemeine Samstagszeitung“. Dieser Etikettenschwindel geht mir echt auf den Geist.

Aber auch en détail gibt es Grund zur Kümmernis.

Über den neuen Chef der Commerzbank, Manfred Knof, gab es höchstselbst in diesem Blatt folgendes zu lesen:

„Jetzt wäre es allmählich an der Zeit, den Sommerurlaub vorzubereiten. Daran ist nicht zu denken. Hobbys? „Im Moment keine, ich habe keine Freizeit, wir arbeiten hier sieben Tage die Woche“, entgegnet er. Ein paar Minuten Spaziergang mit Frau und Hund, mehr sei nicht drin.“

Was für ein Geschwurbel. Liebe Presseabteilung der Commerzbank, muss man wirklich das ganz große Besteck der Selbstbeweihräucherung rausholen und liebe FASZ Redaktion, muss man das wirklich ohne schlechtes Gewissen abdrucken?

Eigentlich haben wir doch ganz andere Sorgen. 

Liebe Abonnenten des Bilderbogen: Falls Sie auch eine Frage rund ums Geld haben, immer zu. Schreiben Sie an rombach@derboersebius.de 

Ich freue mich. 

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden. Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“ 

Unser Gastkommentator Reinhold Rombach ist einer der bekanntesten Börsenexperten Deutschlands und lebt schon lange in Rodenkirchen. Er beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit börsennotierten Gesellschaften, mit Aktien und Fonds, analysiert ihre Stärken und Schwächen. Seine Meinung über Geld&Börsen veröffentlichte er früher als Kolumnist in der Zeit (aber auch in der Wirtschaftswoche und der Süddeutschen Zeitung) und mehr als ein Vierteljahrhundert im Deutschen Ärzteblatt als „Börsebius“. Seine Fans nennen ihn aber auch den „Kostolany vom Rhein“ oder das „Kölsche Orakel“.  Rombach´s spannende wöchentliche Kolumnen und eine Aktien-TopTen-Masterliste erscheinen im Web unter www.derboersebius.de