Sorge vor Verkehrschaos in Rodenkirchen durch Abriss und Neubau des Rathauses

Heinz-Peter Hennes auf dem Grundstück seiner Familie, das direkt an das Rathaus-Grundstück anschließt und als Parkplatz für Mitarbeiter*innen und Hausbewohner genutzt wird. Foto: Thielen.

Wohin mit dem Baustellenverkehr?

Das Rathaus steht seit einigen Wochen endlich vollständig leer, bald soll der Abriss starten. Ein sehr wichtiger Aspekt ist aber bisher noch nicht geklärt: Woher soll der Baustellenverkehr laufen? Anwohner, Geschäftsleute, Autofahrer und Lokalpolitiker befürchten ein Verkehrschaos während der Zeit des Abbruchs und des Neubaus in Rodenkirchens Ortsmitte und das über mehrere Jahre. Die die künftige Baustelle umgebenden Straßen – Oststraße, Barbarastraße und Hauptstraße – sind eng und letztere stark genutzt von Autofahrern, Fahrradfahren und Fußgängern. Das Maternus Seniorencentrum liegt gleich gegenüber.

Bezirksvertretung forderte mehr Verkehrskonzept

Die Bezirksvertretung hat die Verwaltung mehrfach darum gebeten, ihr ein Verkehrskonzept für die Zeit der Abriss- und Bauarbeiten vorzulegen. Bezirksbürgermeister Manfred Giesen, Grüne, teilte in der Dezembersitzung noch einmal mit, dass es von Seiten der Bezirksvertretung mehrfache Anfragen, Nachfragen und Anträge gegeben habe.

Die Stadt erklärte auf Nachfrage, dass erst mit erfolgter Planung und unter Auswertung einer verkehrsgutachterlichen Bewertung der Baustelleneinrichtung eine Aussage über die Verkehrsführung getroffen werden könne. Das Gutachten liege jedoch noch nicht vor. 

Baustellenverkehr parallel zur Hauptstraße – eine Lösung?

Ratsfrau Monika Roß-Belkner, CDU, weist darauf hin, dass sie sich schon in ihrer Zeit als Bezirksbürgermeisterin (2004 bis 2009) Gedanken gemacht habe, wie man den Baustellenverkehr aus dem Ortskern heraushalten könne. Damals sei die Frage des Neubaus schon einmal hochaktuell gewesen, berichtet sie. „Ich entdeckte, dass das Rathaus an der Kopfseite einen direkten Zugang zur Walther-Rathenau-Straße habe, über den heutigen Parkplatz an der AWO-Villa. Einziges Hindernis ein Grundstück, das der Familie Hennes gehört“, schildert sie. Würde man dieses Grundstück für den Baustellenverkehr nutzen, liefe dieser ein paar Meter versetzt parallel zur Hauptstraße, die dadurch freigehalten würde, so Roß-Belkner.

Sie habe damals Kontakt zu der Familie aufgenommen, die sich dem Anliegen gegenüber sehr aufgeschlossen gezeigt hätte, so die Politikerin. Diesen Hinweis habe sie an die Verwaltung weitergegeben. Eine Antwort darauf habe sie nie  erhalten und da der Neubau erst einmal wieder ad acta gelegt worden sei, habe sie das Thema damals nicht weiterverfolgt, erläutert sie. Nun stünden Abriss und Neubau aber bald an, daher habe sie den Tipp erneut an die Verwaltung gegeben. „Ich hoffe, die Verwaltung hat die Empfehlung aufgegriffen und führt entsprechende Gespräche. Das ist natürlich Verhandlungssache, ein paar Euro wird das kosten“, so Roß-Belkner.

Heinz Peter Hennes, Miteigentümer des besagten Grundstücks, erklärte auf Anfrage des Kölner Bilderbogens, er sei im Laufe der Jahre und bereits im Jahr 2000 mehrfach mit diesem Vorschlag konfrontiert worden. „Verschiedene Lokalpolitiker und auch potenzielle Investoren haben sich deswegen bei mir gemeldet“, erzählt er. Auf besagter Fläche, die zwischen den Hausnummern 5 und 9 auf der Walther-Rathenau-Straße liegt, befinden sich mehrere Parkplätze, unter anderem für die Mitarbeiter*innen von Hennes Optik und Hörakustik. Generell sei seine Familie offen für den Vorschlag, sagte Hennes. „Aber natürlich müssen die Konditionen stimmen“, erklärte er. Vor allem müsse man ihnen konkrete und zuverlässige Zusagen über die zeitlichen Abläufe machen. Hennes befürchtet, dass es zu Verzögerungen kommen werde. „Da muss uns zugesagt werden, dass das selbstverständlich finanziell kompensiert wird“, betonte er.

Gespräche beziehungsweise Verhandlungen über die Möglichkeit, gegebenenfalls das Nachbargrundstück für den Baustellenverkehr mit zu nutzen und/oder zu befahren, seien bei ihnen nicht bekannt, teilte eine Stadtsprecherin mit. Bleibt zu hoffen, dass die Stadt zügig ein Verkehrskonzept für die Zeit der Bauarbeiten vorlegt.