Verpackungsmüll reduzieren und die Umwelt schonen – das wünschen sich immer mehr Bürger. Unverpackt ist der neue Trend. Nicht nur überzeugte Käufer von Bioprodukten wollen Lebensmittel am liebsten ohne Verpackung kaufen, sondern insgesamt ist für viele Verbraucher Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein wichtig geworden. In Gemüse- und Obstläden geht das schon lange, auch die Supermärkte bieten mittlerweile Apfel, Paprika und Kartoffeln ohne Verpackung und in letzten Jahren haben bundesweit immer mehr „Unverpackt-Läden“ geöffnet. Das Prinzip: Der Kunde bringt sein eigenes Gefäß mit und kauft im Laden die gewünschte Menge loser Nudeln, Reis, Mehl, Nüsse, Öl und manches mehr. Auch in unserem Stadtbezirk öffnete vor einigen Monaten ein Unverpackt-Laden auf dem Höninger Weg in Zollstock. Seit Herbst verkauft ein Unverpackt-Mobil mittwochs auf dem Wochenmarkt auf dem Maternusplatz und Ende Januar fuhr der rollende Einkaufsladen zum ersten Mal nach Weiß– mit großem Erfolg! Die Weißer standen trotz Kälte, Regen und Wind Schlange. Künftig soll das Unverpackt-Mobil jeden zweiten Donnerstag nach Weiß kommen.

 

Wir fragen Sie:

Kaufen Sie auch schon unverpackt?

 

Lena Balbach und Lucas Pfeiffer, Zollstock
 

Seit es im Supermarkt die Möglichkeit gibt eigene Netze mitzubringen, kaufen wir alles, was es lose gibt, ohne Verpackung ein. Wir würden es begrüßen wenn noch mehr Obst, Gemüse und Backwaren ohne Verpackung angeboten werden. Auch zu Hause packen wir alles in Gläser, Kisten oder Vorratsdosen und nutzen keine Alu- oder Frischhaltefolie mehr.
In dem neu eröffneten Unverpacktladen in Zollstock waren wir bisher leider noch nicht, finden das Konzept aber sehr interessant.

 

Torsten Röcher, Rondorf
 

Ich achte beim Einkaufen schon darauf, ob die Sachen verpackt und wie. Wenn ich kann, kaufe ich die unverpackten Artikel, wenn es zum Beispiel Paprika oder Äpfel oder ähnliches verpackt und unverpackt gibt, nehme ich die ohne Verpackung. Ich nehme auch nie die Plastiksäckchen, die an den Gemüse- und Obsttheken hängen und auch keine Plastiktüten für den Einkauf. Da habe ich immer Stoffbeutel oder eine Box dabei. Aber Nudeln, Reis und solche Dingen sind in den Läden immer verpackt. Einen Unverpackt-Laden habe ich noch nicht ausprobiert, würde ich aber testen, wenn es das bei uns in der Nähe gäbe. Einerseits finde ich solche Konzepte hervorragend und zukunftsweisend, nicht nur für den Einzelhandel. Andererseits muss ich leider gestehen, dass ich rotz eines gewissen Bewusstseins bei meinem Einkaufsverhalten nicht ganz konsequent bin. Das ist sicher noch ausbaufähig.

 

Brigitte Klipper, Rodenkirchen
 

” Unverpackt einkaufen” ist eine notwendige Alternative zu unseren bisherigen Einkaufsgewohnheiten. Jeder kennt die Anhäufung von übertriebenem Verpackungsmaterial, welches unser Müllsystem und letztendlich unsere Umwelt unnötig belastet.

Im Regal der Supermärkte finde ich – zu meinem Ärger – eingeschweißte Salatgurken, mit Plastik ummanteltes Obst bzw. Gemüse, welches – wenn es nicht ausgepackt wird – bei seiner Aufbewahrung schwitzt und schneller verfault. Außerdem gibt es für lose Ware immer noch kostenfreie Plastikbeutel. Ich empfinde es als relativ unproblematisch, zumindest Obst und Gemüse unverpackt einzukaufen: man benötigt lediglich einen persönlichen Beutel oder Einkaufskorb. Ein Vorteil besteht darin, dass man mengenmäßig nur so viel kauft, wie man tatsächlich braucht. Wenn man darüber hinaus regional und saisonal orientiert kauft, werden langfristig keine langen Anfahrtswege notwendig, die eine transportfähige Verpackung erfordert. Problematisch erscheint mir der “zero-waste”- Einkauf flüssiger Produkte, wie z.B. Putzmittel, Öle, Getränke oder der Einkauf von Artikeln, die hygienisch oder luftdicht verpackt sind wie z.B. Zucker, Mehl oder Kaffee. Die Abfüllung erfordert mehr Zeit, erhöhten personellen Einsatz und die Einhaltung der Hygiene ist komplizierter. Das Angebot existiert zwar bereits in den “Unverpackt-Läden”, aber ich habe (noch) ein wenig Unbehagen, auch deswegen, weil für uns im Kölner Süden eine längere Anfahrt damit verbunden ist und man dann dafür eher das Auto einsetzt.

Obwohl es in unserem Viertel (noch) keinen Unverpackt-Laden gibt, kann man immerhin, wenn man bewusst darauf achtet (!!), auf dem Maternus-Markt  problemlos unverpackt und frisch einkaufen.

 

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