Sie stehen in der Kinoschlange und warten wieder einmal auf den Freund oder die Freundin. Sie und ihre Familie sitzen längst an der gedeckten Kaffeetafel, aber ihre Schwester ist – wie üblich – zu spät. Sie wollten mit ihrem Mann zu Freunden und sitzen zur vereinbarten Zeit startklar in der Küche, aber ihr Mann kommt und kommt nicht – wie so oft. „Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige“ heißt es, aber leider sind demnach viele Menschen ziemlich unhöflich: Sie kommen zu spät zur Verabredung, zum Meeting, zur Party. Was steckt dahinter? Falsches Zeitmanagement, Zerstreutheit, Desinteresse, Arroganz oder gar Machtgebaren?

Kennen Sie chronische Zuspätkommer? Wie gehen Sie damit um? Oder gehören Sie vielleicht selbst zu den Menschen, denen es schwerfällt, punktgenau zur Verabredung zu landen? 
 

UMFRAGE: Wie wichtig ist Ihnen Pünktlichkeit?

 

Renate Geiter, Zollstock
 

Ich persönlich bin immer überpünktlich und ärgere mich sehr über die, auf die man ewig warten muss. Schlimm ist ja, dass man es auch vorher schon weiß, dass es die Person nicht schafft, sich rechtzeitig auf den Weg zu machen. Ich glaube aber, dass es sich hier um eine Art Verpeiltheit handelt ohne böse Absicht und ohne das Sich-Bewusstwerden der Unhöflichkeit, die es ja eigentlich ist.

Wir haben mal zum Essen eingeladen und für den „Schlunz“ einfach die Uhrzeit eine Stunde vorverlegt genannt. Das hat hervorragend funktioniert. Er war sogar ein wenig vorher da.

 

Uli Kievernagel, Raderberg
 

 

Der Kölsche an sich hat ja viele Qualitäten. Nur nimmt er es leider bei der Pünktlichkeit nicht immer ganz so genau, dann gilt „Küss de hück nit, küss de morje.“ Das sitzt bei uns Kölschen so tief drin, das ist wahrscheinlich immer noch Rebellion gegen die Preußen, deren Zuverlässigkeit, Gehorsam und Pünktlichkeit so gar nicht zu kölschen Mentalität passen. Wir lassen es lieber gemächlich angehen. Mit dem Resultat, dass es dann auch schon mal gerne zwölf Jahre dauert, eine Oper zu sanieren, 25 Jahre, bis eine U-Bahn-Linie fertig wird oder 632 Jahre bis zur Fertigstellung unseres Doms.

 

Axel Kraemer, Angesviertel
 

Mir selbst ist Pünktlichkeit enorm wichtig. Ich bin immer vor der Zeit da. Ich empfinde es als peinlich selbst zu spät zu kommen.

Natürlich kenne ich auch zu spät komme und finde es auch da peinlich und unhöflich. Kleinere Verspätungen (5- Max. 15 Minuten) akzeptiere ich stillschweigend, danach mache ich schon Bemerkungen. Ein Freund kommt immer deutlich zu spät und ich habe mir daher angewöhnt ihn immer eine halbe Stunde früher einzuladen. Das klappt!

 

 

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